Er erhält dann regelmäßig sein Lieblingsfutter, einen Regenwurm, den er vin den Fingen wegnahm. Es tat uns leld, dass das Tierchen dazu verurteilt war, sein Leben allein zu fristen, aber alle Bemuhungen, ein Weibchen fur ihn zu erlangen, blieben erfoglos. Ich hatte meine Hoffnung auf Groches nachste Ruckkehr gesetzt, aber als dieser Anfang April 1906 von der Reise nach dem Niger weiderkam, brachte er nicht einen einzigen Fundulus mit; er erklarte, dass in dem Tumpel, in welchem er im Vojahre diesen Fundulus in grosserer Anzahl erbeutet hatte, nich ein Exemplar diser Art zu sehen gewesen ware, obgleich er das Gewasser nach allen Richtungen hin durchucht habe; es seien ihm nur Cichliden und Eleotris, sowie ausgewachsene Haplocheilus sexfasciatus ins Netz gegangen. Da die Moglichkein der Enrlangung eines Weibchens nun wieder in weite Ferne geruckt war, gesellte ich unserem "Mobbi" ein grosses Paar Rivulus elegans zu, mit dem er sich sehr gur vertrug; er teilte das Futter, welches aus Regenwurmen, Wasserasseln, Kafer- und Muckenlarven, fliegen und geschabtem rohen Rindflesch bestand, mit ihnen und schlen sich in ihrer Gesellschaft rech wohl zu fuhlen. So verstrichen Monate; unser "Mobbi" war stets vergnugt, frass tuchtig und hatte Ende Augusr 1906 eine Totallange von 9 1/2 cm erreicht. Da kam der K. und Siggelkowsche Import! Derselbe brachte zwar diesen Fundulus in grosserer Anzahl Exemplaren, die mir fur mein ausgegewachsenes Mannchen nichts nutzen konnten zudem wollten K. und Siggelkow einzen Fische nicht abegeben. Mit einem passenden Weibchen fur unseren "Mobbi" was es alto wieder nichts! Da ich dad Aquarium fur andere Zwecke dringend benotigte, siedelte ich, Ende September 1906, unseren Fundulus mit dem Rivulus in ein anderes Becken uber, in welchem sich etwa funfzig erwachsene Haplocheilus panchax und deren Varietaten befanden. Um die Haplocheilus kummerte under "Mobbi" sich gar nicht, diese furchteten sich in der ersten zeit sogar von ihm, auch bei der Futterung kam er nicht zu kurz, denn sobald er eine Bewgung machte, stob die ganze Haplocheilus-Geselleschaft ausinander und er konnte sich in Ruhe die fettesten Bissen aussuchen. Als die Haplocheilus aber merkten dass ihr neuer Genosse, trotz seiner Grosse, durchaus harmlos und vertraglich war, wurden sie dreister und liessen sich schllesslich durch seine Anwesenheit nicht mehr storen, so dass ich bei der Futterung spater stets eingreifen musste um unserem "Mobbi" vor den gierigen Maulers der Haplocheilus seinen Teil zu sichern. Während unser liebling bis dahin immer munter und zutraulich gewesen war, wurde er jetzt ruhig und murrisch, immer seltener liess er sich sehen und selbst zur Futterung verliess er sinen Platz am Boden under einer starken Ludwigia nicht. Dieser lethargische Zustand des Tierchens, in dem ich nichts Gutes erblickte, gefiel uns durchaus nicht; ich brachte daher unsern "Mobbi" in einem anderen geraumigeren Becken ganz allein unter, aber auch das anderte nichts an dem Definden des Fisches. Eines Morgens, Ende November 1906, fanden wir ihn tot im Aquarium und zwar in einer Farbenpracht, die er im leben nur bei ausserstem Wohlbehagen gezeigt hatte. Wir traurten um das herrliche Tierchen, an dessen Besitz wir uns so lange erfrut hatten! Welcher Art mogen wohl die Ursachen dieses langsamen Hinsiechens des Tierchens Gewesen sein? Sollten sie vielleicht mit dem Geschlechtsleben dieser Fische in Zusammenhang stehen?

Gar zu gerne hatte ich mir Ersatz fur diesen Fundulus verschafft, aber wo ich auch in Liebhaber- und Zuckterkreisen herumfragen liess, nirgends war diese Species noch vertreten, nur ein Berliner Liebhaber sollte, wie mir berichtet wurde, noch ein Mannchen dieser Fundulus besitzen, welches aus dem Siggelkow-Schneisingschen Import Stammte, die andreren zahlreichen Exemplare dieser Art, die der erwahnte Import enhalten hatte, waren also, ohne Nachzucht ergeben zu haben, sehr rasch den Weg alles Fleisches gegangen.

Aus einem Import, den Siggelkow Anfang Dezember 1906 erhielt, bekam ich das einzige Exemplar eines Fundulus, welcher sich spater als ein Weibchen dieser blauen Fundulus-Species entpuppte; es ging mir am 8 Marz 1907 an Schuppenstraube ein und diente spater zur Bestimmung des Fische.

Auf Grund der von mir an dem toten Mannchen vorgenommenen Untersuchungen uber die Beflossung und Beschuppung dieses Fundulus kam ich zu dem Schlusse, dass die Anzahl der Flossenstrahlen un Rucken- und Afterflosse und die Abmessungen des Korpers, sowie die Zahl der schuppen der Langslinie mit der Beschreibung von Fundulus gularis Blgr. in Proceedings of the Zoological Soociety, London 1901, P 623 ubereinsimmten, aber die hier angegebene Beschreibung der Farbung des Korpers und der